Ein Arbeitsplatz mit Weitblick
Lankow • Nico Schumacher hat aktuell einen der höchsten Arbeitsplätze in der Landeshauptstadt. Der 40-jährige Kranführer ist für die schweren Materialien auf der WGS-Baustelle am Hochhaus in der Rahlstedter Straße 1/2 zuständig. Zwar ist er schwindelfrei, dennoch erfordert die Arbeit höchste Konzentration.
125 Stufen geht es hoch hinaus zur Kanzel, die in luftigen 40 Metern Höhe über dem Hochhaus schwebt. Während einige Menschen schon beim bloßen Anblick seekrank werden, freut sich Nico Schumacher über seinen ganz besonderen Arbeitsplatz. „Der Ausblick ist toll, im Sommer gibt es die Klimaanlage, im Winter die Heizung. Sogar Musik kann ich oben hören. Was will ich mehr", schmunzelt der sympathische Stahlbetonbauer. Zwei Tage hat es gedauert, bis der Kran an der Baustelle fertig aufgebaut war. 40 Meter hoch, 45 Meter Ausleger und eine Hebekraft von acht Tonnen – ein schweres Gerät, dessen Bedienung mehr als nur Technik und den entsprechenden Führerschein erfordert. „Entweder hat man das nötige Fingerspitzengefühl und das Talent, oder eben nicht. Mit Wissen allein kommt man beim Kran nicht weiter", erzählt der in Rostock lebende Bauarbeiter. Für die Arbeiten am Hochhaus in der Rahlstedter Straße hat er sich extra im Gebäude eine Einzimmer-Wohnung gemietet. „Jeden Tag zu pendeln ist mir einfach zu anstrengend. Schließlich muss ich in der Kanzel immer hochkonzentiert und voll bei der Sache sein", sagt Nico Schumacher. Er sorgt mit dem Kran dafür, dass die für den geplanten Aufzug benötigten Materialien in der richtigen Höhe verarbeitet werden können. So arbeitet er sich immer höher von Stockwerk zu Stockwerk. Ob ihm in 40 Meter Höhe auch mal schwindelig werde? „Nein, eigentlich ist es wie Autofahren, man gewöhnt sich an die Höhe. Nur wenn der Kran aufgrund von unausgeglichenen Gewichten hin und her schaukelt wird mir manchmal noch etwas mulmig, aber für einen erfahrenen Kranführer ist das kein Problem", erzählt er.