Gelebte Integration bei der WGS

Schwerin - „Manchmal frage ich mich, ob ich das alles nur träume", sagte Mohamad Ghyath Kahowji. Der junge Syrer ist vor einem Jahr aus Damaskus nach Deutschland geflohen. 28 Tage war er unterwegs – mit dem Boot hat er die gefährliche Überfahrt von Libyen nach Italien gewagt. Alles, um dem Krieg in seinem Heimatland zu entfliehen.


„Der Stadtteil, aus dem ich stamme, ist komplett zerstört. Nirgends ist man mehr sicher. Ich habe mich kaum noch auf die Straße getraut, auch aus Angst, mit Gewalt in die Armee gezwungen zu werden", erzählte der 25-Jährige. Er hat alleine die Flucht aus dem Kriegsgebiet angetreten, ohne Familie und Freunde, in der Hoffnung auf eine zweite Chance. In Damaskus besuchte der gelernte Bankkaufmann die Universität und studierte Buchhaltung. Mit Hilfe des BilSE-Insitutes bekam er die Chance auf ein Praktikum im Bereich des Rechnungswesens bei der Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS). „Wir freuen uns sehr, ihm unsere Arbeit ein Stück näher zu bringen. Er ist sehr interessiert und wissbegierig. Natürlich ist es auch für uns eine tolle Chance, seine Kultur näher kennenzulernen", sagte WGS-Mitarbeiterin Andrea Rzehak. Mohamad möchte arbeiten, dafür besucht er jeden Tag einen Deutsch-Kurs. „Ich möchte die deutsche Kultur kennenlernen und die Sprache besser sprechen", sagte er. Er hofft, dass auch seiner Kultur, dem Islam, Offenheit und Vertrauen entgegengebracht werden. „Die Terrororganisation IS gehört nicht zum Islam. Es ist schrecklich, was sie den Menschen antun." 
In Schwerin fühlt er sich wohl, sie erinnert ihn mit all ihrer Geschichte an seine Heimat. Dorthin möchte er zurück, wenn der Krieg vorbei ist. „Mein Leben ist in Damaskus. Dort leben meine Familie und meine Freunde."

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