Kreative Ideen für Wandgestaltung gesucht

Zehn Mal Kunst im Bau − Kunstaktion Hochhaus Rahlstedter Straße

Mit der Sanierung des Hochhauses in der Rahlstedter Straße und seiner bunten Fassadengestaltung hat die WGS ein Zeichen für den Stadtteil Lankow gesetzt. Neben dem neuen Fahrstuhlanbau sowie zahlreichen Modernisierungsmaßnahmen in den Wohnungen, haben die Innenflure des Zehngeschossers ein frisches Farbkonzept erhalten. Was bisher noch fehlt ist eine ansprechende Wandgestaltung in den Fluren. Daher ruft die WGS Künstler und Agenturen auf, sich an der Kunstaktion zu beteiligen und uns ihre Idee für die Gestaltung der freien Flächen zu präsentieren.
Das Motto für die Motivgestaltung lautet „Zwischen Himmel und Erde“. Ob Foto, Malerei, Wandskulptur oder etwas ganz anderes — der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Pro Etage soll eines der insgesamt zehn Motive ausgestellt werden. Die gestaltbare Fläche auf jedem Flur beträgt 1,20 m Breite x 2,00 m Höhe (maximal).

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann richten Sie eine Konzeption mit Ihrer Idee für die Wandgestaltung bis zum 15. Mai 2017 an facebook@wgs-schwerin.de.

Das Farbkonzept hinter der Fassadengestaltung

Der 1967 errichtete Zehngeschosser wird seit Mai letzten Jahres umfangreich modernisiert und bekam ein neues Farbkonzept.
Der Architekt Roland Schulz erläutert seine Idee für das Konzept der Fassadengestaltung wie folgt: "Ausgangspunkt für dieses Konzept ist die zeitlich zuerst entwickelte Variante mit den roten Linien, die sich um das Hochhaus ziehen. Hierbei untersuchte ich, wie sich ein Volumen durch die gezielte Applikation von Linien reduzieren lässt. Zwangsläufig traf ich dabei auch auf die Camouflage (frz. Irreführung, Täuschung), die dazu dienen kann eine Sache mit einem applizierten Muster an der Oberfläche so zu verändern, dass sie nicht mehr ohne weiteres in ihrer Größe und ihrem Erscheinungsbild wahrgenommen werden kann. Der Britische Marinemaler Norman Wilkinson (1878-1971) hatte seine dazzle-paintings (Täuschungs-Malerei) während des 1. Weltkrieges zur Verbesserung des Schutzes von britischen Handelsschiffen vor feindlichen U-Booten in unterschiedlichsten Mustern entwickelt. Diese Muster waren offensichtlich so populär, dass sie ebenfalls in die Kollektion der zeitgenössische Bademode von 1919 aufgenommen wurden. Allerdings wurde hier der ursprüngliche Zweck der Tarnung durch die in einer Abbildung der New York Tribune vom 15.06.2016 als auffällig und feierlich beschriebenen Farben kontrastiert. Das war der Ursprung dieses Farbkonzeptes."

"Die Farbe in der Architektur ist ein ebenso kräftiges Mittel wie der Grundriss und der Schnitt. Oder besser: die Polychromie, ein Bestandteil des Grundrisses und des Schnittes selbst" (Le Corbusier).

Die historische Fassade des Lankower Hochhauses war ein weißer Farbton. Ausgehend von dieser Grundfarbe hätte es viele Gestaltungsmöglichkeiten für das Hochhaus gegeben. Im Jahr 2000 wurden im Zuge der Sanierung der Balkonbrüstungen farbige Fassadenplatten in Rottönen gewählt. Somit war die Farbe ROT für das Farbkonzept als einer der auszuwählenden Farbtöne gesetzt um einen Bezug zu dem bereits am Gebäude vorhandenen Farbton herzustellen.

Hinter den für die Fassade ausgewählten Farben verstecken sich folgende Bedeutungen:

Elfenbeinweiß - elegant, charmant, kreidig. Die stille Hintergrundfarbe.  
Zinnoberrot - das dynamische Rot. Oder das leuchtende Zinnoberrot.
Kobaltblau - das leuchtende Coelinblau. Warm, sinnlich, und mediterran. Die Farbe strebt zum Betrachter.  
Hellgrau - das Grau am Morgen. Etwas kühl. Der Farbton weicht gegenüber Weiß zurück.
Gelb - die gelbe Farbe der Sonne. Sie strahlt bei gutem Licht beeindruckend.