Rosen statt Rhododendren

Die Schüler von der Weinbergschule strahlten gestern mit der Sonne um die Wette: Drei Wochen nachdem ihnen fünf Rhododendronbüsche gestohlen worden waren (SVZ berichtete), ist das Ende April neu gestaltete Blumenbeet vor der kooperativen Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung wieder komplett. Acht Rosenbüsche kamen in die Erde.

Tatkräftige Unterstützung erhielten die Schüler dabei von Silvia Wiegratz und Dany Neuwirth. Die beiden Mitarbeiter der Schweriner Wohnungsgesellschaft (WGS) brachten auch die Pflanzen mit. „Wir hatten von dem dreisten Blumenklau in der SVZ gelesen und auch von der Reaktion der Kinder, die ihre Pflanzen vermissen“, erzählt Dany Neuwirth. Und da die WGS ohnehin ein Partner der Weinbergschule ist, entschied sich das städtische Unternehmen zu helfen. „Dass es bei der Nachpflanzung acht Rosen statt fünf Rhododendren geworden sind, hat ganz pragmatische Gründe: „Die sind stachelig und werden hoffentlich nicht wieder gestohlen“, sagt Schulleiterin Sandra Borchert. Und acht Rosen müssen es sein, weil weniger Sträucher die von den Dieben ins Blumenbeet gerissenen Lücken nicht schließen würden. Fachmann Jens Ludwig hatte dazu geraten, und seine Baumschule unterstützte die Weinbergschule auch schon bei der ersten Pflanzaktion – nicht nur mit Ratschlägen. „Es hat uns insgesamt überrascht und gefreut, wie groß die Resonanz nach dem Diebstahl war“, erzählt Sandra Borchert. Unzählige Anrufe gab es gleich nach den Erscheinen des SVZ-Beitrages – von Nachbarn, ehemaligen Kollegen, von der Lankower Apotheke im Ärztehaus und von Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow persönlich. Alle wollten helfen. Und da für Blumen immer ein Platz gefunden wird, wurde schon an weiteren Stellen gesät und gepflanzt. Selbst für den Herbst liegen schon Zusagen vor, dann wird der Schulgarten weitere Pflanzen bekommen.

Die Blütenpracht soll aber die Erinnerung an den dreisten Diebstahl nicht überdecken. Die von den Kindern angefertigten Schilder mit der Mahnung „Bitte lasst unsere Blumen stehen, sie sind wichtig für uns“ bleiben im Beet von der Weinbergschule stehen.

SVZ-Beitrag vom 20.05.2016