Wohnhaus mit Vergangenheit

Feldstadt • Im zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben viele der Wohnhäuser in der Eisenbahnstraße. Die Lücken wurden Ende der 50er- und Anfang der 60er-Jahre wieder geschlossen. Die Eisenbahnstraße 10 wurde durch Bürgereigeninitiative wieder aufgebaut. Seit Mai wird das Wohnhaus von außen und innen saniert. Das weckt bei Bewohner Günter Werner Kirmse einige Erinnerungen.

„Ich habe 1961 dieses Haus mit aufgebaut”, berichtet der 83-Jährige. Wer in der Nachkriegszeit an solchen Arbeitseinsätzen teilnahm, hatte nicht selten gute Chancen darauf, eine der Wohnungen zu ergattern. So auch Günter Werner Kirmse. Seit mehr als 55 Jahren wohnt er in dem Viergeschosser im Stadtzentrum und ist mit seiner Zweiraumwohnung sehr zufrieden. Gemeinsam mit einem weiteren Mieter hat er sich dazu entschieden, trotz der Sanierungsarbeiten im Haus wohnen zu bleiben. „Durch meine Arbeit als Ofensetzer, in der Armee und bei der Polizei, bin ich Unruhe gewohnt. Mir machen die Bauarbeiten nichts aus”, sagt der Rentner.
Seit dem Frühjahr wird das Wohnhaus technisch auf den neusten Stand gebracht und sowohl von außen, als auch von innen attraktiv gestaltet. „Die alten Schornsteine kommen raus – das schafft ein wenig mehr Platz”, sagt Projektbetreuerin Petra Tolksdorf. Zusätzlich gibt es neue Türen, sowohl für den Hauseingang, als auch in den Wohnungen. Neue Fußböden in heller Eichendielen-Optik werten die insgesamt neun Zwei- und Dreiraumwohnungen zusätzlich auf. „Die Fassade bekommt eine neue Farbgestaltung – in freundlichen Grün-Tönen”, verrät Petra
Tolksdorf und zeigt Günter Werner Kirmse die Entwürfe. Der ist mit den Plänen zufrieden und gespannt, welche neuen Nachbarn ihn nach der Sanierung erwarten. Bis Oktober werden die Arbeiten abgeschlossen sein und dann stehen die sieben derzeit freien Wohnungen in der Eisenbahnstraße 10 zur Vermietung.